GK 1953 – Ich habe der Bauernschule viel zu verdanken

Auszug aus der Grundkurs-Abschlussrede von 1953

Im Anschluss an meine Kameraden habe ich die Aufgabe ihnen in einem kurzen Referat über die kulturelle Arbeit der Bauernschule, besonders in unserem Kurs, zu berichten. (…) Es soll kein Bericht im üblichen Sinne werden, sondern die Beantwortung der Frage die sie vielleicht stellen und die ich mir stellte, als ich mich entschloss, die Bauernschule zu besuchen und den Unterrichtsplan zum ersten Mal in die Hand bekam.

Was ist kulturelle Arbeit?

Ich konnte mir nichts Konkretes darunter vorstellen. Zu meiner vollsten Zufriedenheit musste ich mich eines Besseren belehren lassen. Heute, am Schluss des Kurses, ist es mir klar geworden, dass diese Arbeit das primäre sein soll für diese Schule. Denn fachliches Wissen ist Voraussetzung für den Besuch hier. Es geht nicht um die letzten Kenntnisse der ökonomischen Werte, sondern in erster Linie um das Menschsein, um die Pflege und Bildung des Persönlichen, um sein Leben mit wertvollen Inhalten zu gestalten. (…)

Ich persönlich nun habe an der Schule den Eindruck mitgenommen, dass es in erster Linie um den Menschen, um die Ganzheit des Menschen geht. Und das macht die Schule in meinen Augen so wertvoll. (…)

Der Bauer in unserer Zeit muss sich mit diesen Bildungsaufgaben befassen. Es reicht nicht, wenn er NUR ein guter Landwirt ist. Wenn er bestehen will, muss er sich ein gesundes Bauerntum erhalten. Für diese Aufgabe sehe ich die Bauern – und Bäuerinnenschulen berufen, den jungen, aufstrebenden Menschen hier zu bilden, um ihm den Rückhalt fürs Leben und seine Aufgaben mitzugeben. Diese beiden Schulen sollen Mittelpunkt der bäuerlichen Bildung sein. (…)

Für mich war diese Zeit die einzige mögliche Fortbildung und sie hat mich nachhaltig für mein Leben geprägt.

Herr Zeitler war stets der Landwirtschaft verbunden, und wurde im Bayer. Raiffeisenverband als Geschäftsführer von zwei Raiffeisenkassen tätig. Ehrenamtlich war Herr Zeitler lange Jahre Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenbank Starnberg und wurde 1996 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Für seine Tätigkeit im genossenschaftlichen Sinne wurde er mit der goldenen Ehrennadel des Deutschen Raiffeisenverbandes e.V. ausgezeichnet.

Darüber hinaus gründete Hans Zeitler erfolgreich eine eigene Wohnbaugesellschaft und nimmt bis heute aktiv am kulturellen Leben teil.

Weiterbildungen

Herrschinger Grundkurs 1953

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