Schwierige Situationen auf den Höfen meistern

Ich, Ulrich Stimmer, 56 Jahre alt, seit 31 Jahren verheiratet, habe 2 Kinder und 4 Enkel.
Ich komme aus einem Hof mit 8 Geschwistern, lernte Landwirt, besuchte die höhere Landbauschule in Rotthalmünster und schloss gut ab.
Seit 1998 bin ich im Pfarrgemeinderat, ab 2006 1.Vorsitzender, und seit 2002 im Gemeinderat.
1990 wurde ich als hauptamtlicher Betriebshelfer im Landkreis Mühldorf angestellt. Arbeitspraxis bekam ich auf den Höfen mit. Mit der Zeit merkte ich, dass mir Kurse in Herrsching weiterhalfen, die ich im Umgang mit den Menschen brauchte, wie z. B. Gesprächsführung mit traumatisierten Personen.
2012 wurde ich auf einen Hof geschickt, auf dem der Bauer, Vater von 3 kleinen Kindern, durch einen Arbeitsunfall querschnittgelähmt wurde. Ich übernahm die Fütterung der Tiere, mit seinen Eltern das Melken im Melkstand, und die psychische Betreuung der Familie durch positives Zureden und mögliche Wege für die Zukunft zu überlegen.
Nach 7 Monaten fiel die Seniorin beim Melken aus. Ich sah, dass die Jungbäuerin das Melken mit übernehmen muss, wenn der Hof weitergehen soll. Sie nahm meinen Vorschlag an und ich brachte ihr in 3 Wochen die Namen der 50 Kühe und das Melken bei. Als mein Einsatz zu Ende war, bedankte sich der Bauer herzlich bei mir, dass ich seine Frau so motiviert habe. Sie hatte Freude daran und war stolz, es zu schaffen.
Durch Zusammenhelfen der Familie und der Nachbarn überstand die Familie 10 schwierige Jahre. Jetzt lernt ein Sohn wieder Landwirt.
Ein paar Mal im Jahr komme ich noch zum Aushelfen.
Die Einsatzleitung des MR schickt mich oft zu Höfen mit Schicksalsschlägen, wo der BBV sehr gut berät.
Ich kam in 33 Jahren auf 203 Höfen gut zurecht. Die Referenten der Kurse in Herrsching, bezahlt von meinem Arbeitgeber LBHD, gaben mir wertvolle Tipps.