Soziale Medien – mein Steckenpferd

Im Grundkurs 2015 kam ich das erste Mal mit den Sozialen Medien in Kontakt und spürte welche Reichweiten man damit erzielen kann. Ob nun in der Image-Pflege für die Landwirtschaft nach außen, wie auch nach innen. Das ist eine ganz andere Hausnummer wie die örtliche Tageszeitung.
Das richtige Kommunizieren lernten wir im Grundkurs.
Gesagt-Getan: Die ersten Versuche wurden gestartet auf WhatsApp, Facebook, etc.
Netzwerke bildeten sich, die Follower wurden mehr.

Die Menschen, die ich mit den Sozialen Netzwerken erreiche, kommen aus aus vielen Teilen Deutschlands und Europa. Sogar ein Auswanderer in Afrika ist dabei.

Ich poste was mich bewegt, persönlich oder betrieblich, positiv oder negativ. Meist als kleine Streams. Der Umfang und die Anzahl variiert das Jahr über, je nach verfügbarer Zeit neben Familie und Landwirtschaft.  

Innovationen wagen – Pflück dein blaues Glück

Ein Kind der Liebe – mit einer durchaus nicht alltäglichen Lebensgeschichte,
das bin ich, Reinhard Knott, 53 Jahre, in Niederbayern aufgewachsen, seit 32 Jahren lebe ich auf meinem Hof in der Oberpfalz und bin seit 20 Jahren mit einer Oberfränkin verheiratet.
Mein Weg zu Landwirtschaft ging zuerst über eine Ausbildung zum Kfz-Elektriker, dann zur landwirtschaftlichen Lehre, Gesellenbrief, Winterschule und dann schließlich zum Meisterbrief.

Die Landwirtschaft ist für mich wie ein Blumenstrauß – individuell, wunderschön und farbenfroh. Mit Herz und Verstand können die schönsten, tollsten und verrücktesten Ideen umgesetzt werden.
Die Augen hierfür hat mir der Grundkurs geöffnet.
Angesteckt und begeistert davon, eine neue Sichtweise zuzulassen, haben zuerst ich und dann meine Frau die darauffolgenden Jahre die BUS-Kurse1-20 absolviert.
Unsere Visionskollagen hingen lange Zeit im Büro, um sie immer wieder zu sehen, und auch um daran zu glauben, wenn man manchen „normalen“ Weg verlässt.

Über unser Netzwerk von den verschiedensten Kursen sind viele Freundschaften und auch Kooperationen entstanden. Beide lieben wir die Landwirtschaft und haben eine grundsätzliche positive Lebenseinstellung.
Mit den vielen gelernten Werkzeugen an der Hand und die Bereitschaft unsere Komfortzone zu verlassen, haben wir die letzten 20 Jahre unseren Hof für uns passend weiterentwickelt und eine tolle Familie gegründet.
Ursprünglich kommen wir vom reinen Ackerbau. Mittlerweile sind wir Energieerzeuger und Viehhalter, sowie im Sonderkulturanbau mit Direktvermarktung tätig.

Die Sonderkultur ist bei uns seit 2007 ein Kulturheidelbeerfeld zur Selbstpflücke.
Hilfestellung für den Beginn bekam ich von einem Grundkursfreund – Danke Martin 😊!
Mittlerweile haben wir 2ha Heidelbeeren mit 8 verschiedenen Sorten. Eine ganzjährige, beerige Produktpalette rundet das „blaue“ Angebot ab. Wir vermarkten sowohl über Hofläden, den regionalen Einzelhandel oder direkt bei uns ab Hof.
Die Vision immer im Auge haben wir uns die Arbeiten aufgeteilt, ich sorge dafür das die Beeren blau werden und als Erlebnisbäuerin und Landerlebnisreisen vermarktet Manuela die blauen Alleskönner. Pflück dein blaues Glück – so heißt es bei uns. Begeistert besuchen uns kleine und große Gäste während der Beerenerntezeit am Heidelbeerfeld, zum Pflücken, zum Spielen, zum Naschen und Ratschen oder als Besuchergruppe mit Bewirtung.
So manche Zunge wurde mit Uli´s Heidelbeereis, dass er extra für uns hergestellt hatte, blau gefärbt und grundsätzlich geht das leckere Regenbogeneis immer zuerst aus -Danke Uli & Doris 😊

In einem BUS-Kurs hat der Trainer mal gesagt: „Ihr seit Unternehmer – und ein Unternehmer unternimmt etwas!“

Diese Aussage hat mich immer dazu bewogen, den Betrieb für uns passend weiter zu entwickeln. Von „Einfach“ hat ja niemand gesprochen, es liegt immer in den eigenen Händen, die aktuell richtige Entscheidung zu treffen und dann voll und ganz dahinter zu stehen.

Den Grundstein für alles hat der Grundkurs gelegt. Es wurden sämtliche Scheuklappen entfernt. Der Blick nicht nur stur nach vorne, sondern offen nach rechts und links gelenkt und auch mal zurückzublicken mussten wir lernen. Gesellschaftspolitische Diskussionen zu bestehen, Einblicke zu bekommen, andere Meinungen zuzulassen, Kompromisse eingehen. Die eigene Persönlichkeit wurde hinterfragt. Ist man dazu bereit sich zu öffnen und seine Persönlichkeit weiter zu entwickeln?  Es gab nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen. Damals war ich Grundkurssprecher und mein politisches Interesse wurde geweckt. Nachdem ich mich dann 12 Jahre als Gemeinderat engagiert habe wurde ich 2014 zum Bürgermeister gewählt.
Seitdem setze ich mich zum Wohle unserer Dörfer ein.

Last but not least – Landwirtschaft oder Ehrenamt, beides würde in meinem Fall nicht ohne eine tolle Familie gehen. Sie steht für mich immer an erster Stelle, denn sie ist meine Vergangenheit, meine Gegenwart und im Idealfall auch die Zukunft!

 

 

 

So eine schöne schon kindliche Prägung in der Bauernschule

Ich bin Christoph Quinger der Sohn  der damaligen Schulleiters Gebhard Quinger  der von 1953 bis 1969 die Schule leitete und später der Generalsekretär  des BBV war.  Geboren 1955 verbrachte ich die erste 10 bis 11 Jahre in diesem Haus  – der Bauernschule – in der Panoramastraße als mein Zuhause.  Das Schul – und Bildungsleben in der Bauenschule prägte ungemein meine kindliche persönliche Entwicklung. Wir als 4 Kinder unseres Vaters waren irgendwie die Maskottchen, Lieblinge und ein fester Bestandteil des wahrlich bunten und lebhaften Treibens in der Schule. Vor allen in der Zeit des Grundkurses, wo die Teilnehmer für längere Zeit hier waren, entstanden selbst für uns Kinder oft enge Bindungen zu einigen der Schülern. Solange wir im Unterricht nicht zu frech wurden, was durchaus mal vorkam und von den Schülern sehr geliebt wurde, erlaubte es mein Vater und die Referenten, dass wir uns mit in die Vorträge und Arbeitsgruppen integrierten. Und schon als Kind gab es Themen, die uns damals durchaus sehr ansprachen und an denen wir bestmöglichst partizipierten. Das waren natürlich die Ausflüge zu bäuerlichen Betrieben, in die Berge , an und auf den See, die Vorbereitung und Durchführung der legendären Faschingsfeste, aber auch die Gartenarbeit mit Obst- und Gemüseaufzucht. Was sich von damals tief eingeprägt hat, war dass das Lernen und Erfahren immer auch ein aktives Erleben, ein starkes Arbeiten in Gruppen und Teams war und viel diskutiert ja auch mal erbittert gestritten wurde. Es wurde aber auch viel gelacht und als Team hatten alle    und wir auch – da immer viel Spaß. Dieses hat uns Kinder auch alle zu sehr kommunikativen,  politischen diskussionsfreudigen Demokraten gemacht, die so schon frühkindlich erfahren haben, dass Themen immer verschiedenste Aspekte haben und es immer nötig und möglich ist, für die Gruppe oder für die Gesellschaft Kompromisse zum Wohl des Ganzen zu finden. Was bei mir tief hängen geblieben ist, ist, dass diese so offene  Art, wie damals alle miteinander umgegangen sind. Mein Vater und die referenten waren immer mehr Motivatoren und Mediatoren  und viel weniger die Dozierenden.  In der Schule habe  ich das erst viel viel später bei guten Lehren in der Oberstufe oder einigen Professoren an der Uni wieder erlebt.  Und natürlich hat sich so ganz früh eine starke Bedeutung von Natur und verantwortlichen Umgang mit Natur,  sowie Fragestellung von artgerechten Umgang mit Tieren und Pflanzen eingestellt. Was ganz dauerhaft geblieben ist, ist die hohe Achtung für die verantwortungsvolle Arbeit der „echten“ Bauern und eine große Skepsis gegenüber einer landwirtschaftlichen Großindustrie in Erzeugung und Verarbeitung.  Ein besonders bunter Tupfer waren auch die jährlichen internationalen Seminare, die uns in einer so freuen Zeit, mit Menschen nicht nur andere Länder, sondern auch völlig neuer Kulturen und Kontinente zusammenbrachten. Auch das hat eine frühkindliche Prägung erzeugt, dass wir doch alle „nur“ Menschen sind , die  in der Verschiedenheit auch eine Bereicherung sehen, und doch möglichst zusammen eine Verantwortung erkennen sollten, es gemeinsam zu schaffen für uns alle díe Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft besser zu meistern.   Ich bin zu tiefst überzeugt, ich bin heute so wie ich bin, weil mich diese Lebenszeit   in der Bauernschule doch sehr geprägt hat.  Der Dank gilt hier neben meinen Eltern, allen so lieben Menschen, denen ich damals begegnet bin und die alle kleine Mosaikbausteine  waren mich zu dem zu machen, was ich heute geworden bin.  Danke an alle und auch dafür dass sich die Einrichtung bis heute immer wieder auch neu erfunden hat und diesen Beitrag in der Gesellschaft leistet.