So eine schöne schon kindliche Prägung in der Bauernschule

Ich bin Christoph Quinger der Sohn  der damaligen Schulleiters Gebhard Quinger  der von 1953 bis 1969 die Schule leitete und später der Generalsekretär  des BBV war.  Geboren 1955 verbrachte ich die erste 10 bis 11 Jahre in diesem Haus  – der Bauernschule – in der Panoramastraße als mein Zuhause.  Das Schul – und Bildungsleben in der Bauenschule prägte ungemein meine kindliche persönliche Entwicklung. Wir als 4 Kinder unseres Vaters waren irgendwie die Maskottchen, Lieblinge und ein fester Bestandteil des wahrlich bunten und lebhaften Treibens in der Schule. Vor allen in der Zeit des Grundkurses, wo die Teilnehmer für längere Zeit hier waren, entstanden selbst für uns Kinder oft enge Bindungen zu einigen der Schülern. Solange wir im Unterricht nicht zu frech wurden, was durchaus mal vorkam und von den Schülern sehr geliebt wurde, erlaubte es mein Vater und die Referenten, dass wir uns mit in die Vorträge und Arbeitsgruppen integrierten. Und schon als Kind gab es Themen, die uns damals durchaus sehr ansprachen und an denen wir bestmöglichst partizipierten. Das waren natürlich die Ausflüge zu bäuerlichen Betrieben, in die Berge , an und auf den See, die Vorbereitung und Durchführung der legendären Faschingsfeste, aber auch die Gartenarbeit mit Obst- und Gemüseaufzucht. Was sich von damals tief eingeprägt hat, war dass das Lernen und Erfahren immer auch ein aktives Erleben, ein starkes Arbeiten in Gruppen und Teams war und viel diskutiert ja auch mal erbittert gestritten wurde. Es wurde aber auch viel gelacht und als Team hatten alle    und wir auch – da immer viel Spaß. Dieses hat uns Kinder auch alle zu sehr kommunikativen,  politischen diskussionsfreudigen Demokraten gemacht, die so schon frühkindlich erfahren haben, dass Themen immer verschiedenste Aspekte haben und es immer nötig und möglich ist, für die Gruppe oder für die Gesellschaft Kompromisse zum Wohl des Ganzen zu finden. Was bei mir tief hängen geblieben ist, ist, dass diese so offene  Art, wie damals alle miteinander umgegangen sind. Mein Vater und die referenten waren immer mehr Motivatoren und Mediatoren  und viel weniger die Dozierenden.  In der Schule habe  ich das erst viel viel später bei guten Lehren in der Oberstufe oder einigen Professoren an der Uni wieder erlebt.  Und natürlich hat sich so ganz früh eine starke Bedeutung von Natur und verantwortlichen Umgang mit Natur,  sowie Fragestellung von artgerechten Umgang mit Tieren und Pflanzen eingestellt. Was ganz dauerhaft geblieben ist, ist die hohe Achtung für die verantwortungsvolle Arbeit der „echten“ Bauern und eine große Skepsis gegenüber einer landwirtschaftlichen Großindustrie in Erzeugung und Verarbeitung.  Ein besonders bunter Tupfer waren auch die jährlichen internationalen Seminare, die uns in einer so freuen Zeit, mit Menschen nicht nur andere Länder, sondern auch völlig neuer Kulturen und Kontinente zusammenbrachten. Auch das hat eine frühkindliche Prägung erzeugt, dass wir doch alle „nur“ Menschen sind , die  in der Verschiedenheit auch eine Bereicherung sehen, und doch möglichst zusammen eine Verantwortung erkennen sollten, es gemeinsam zu schaffen für uns alle díe Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft besser zu meistern.   Ich bin zu tiefst überzeugt, ich bin heute so wie ich bin, weil mich diese Lebenszeit   in der Bauernschule doch sehr geprägt hat.  Der Dank gilt hier neben meinen Eltern, allen so lieben Menschen, denen ich damals begegnet bin und die alle kleine Mosaikbausteine  waren mich zu dem zu machen, was ich heute geworden bin.  Danke an alle und auch dafür dass sich die Einrichtung bis heute immer wieder auch neu erfunden hat und diesen Beitrag in der Gesellschaft leistet.